TRANSPARENZBERICHT 2022
Kaffeelieferung
Kaffeelieferung
Im Jahre 2022 hatten wir das Glück wieder mehr Kaffee von La Isabela zu bekommen. Es war vor allem der Castillo, aber auch, Pink Bourbon, Tabi und Geisha dabei. Die “speziellen” Sorten waren leider nur in den kleinen Mengen vorhanden. Es waren insgesamt 6090 kg Rohkaffee deren Qualität variierte von 83,0 bis 85,0 in der Specialty Coffee Association (SCA) Skala [2].
Diese Menge wurde in der Nähe von Medellín in Río Negro gedrescht, verpackt und über den Hafen von Cartagena durch unser Partner The Coffee Quest [1] exportiert. Davon sind 6,1 Tonnen Rohkaffee (86 Säcke à 70kg) entstanden und in Oldenburg zur eigenen Röstung gelagert worden.
Gezahlte Preise von der Plantage bis zum Hafen
Der Gesamtwert des importierten Kaffees summierte sich auf 48818,70 €. Damit lag der durchschnittliche Free on Board (FOB) Preis der Importen in diesem Jahr bei 3,50 USD/lb. Im gleichen Jahr der durchschnittlicher Marktpreis lag bei 2,56 USD/lb[2], während der Fairtrade Minimum Preis plus Premium für gewaschene Arabika lag bei 1,60 USD/lb[3].
Bild 1: Entwicklung des Kaffeepreises an der New York Börse. Der tägliche interne Kaffeepreis in Kolumbien ist an diesen Preis gekoppelt.
Da wir den Kaffee direkt von der Plantage beziehen, können wir auch den Farm Gate Price (den Preis, der direkt an dem Kaffeefarmer bezahlt wird), berichten. Er lag durchschnittlich bei 3,07 USD/lb. D.h. dass 87,7% des FOB Preises direkt bei der Plantage landete. Bei unseren Farm Gate Preisen sind auch die direkte Prämien für die Pflücker beinhaltet. Jeder Pflücker bekommt ungefähr 25% mehr pro gepflückten Kilogramm Kaffeekirschen, als der Durchschnitt in unserer Region. So wird die gute und sorgfältige Arbeit zusätzlich belohnt.
Bild 2: Durchschnittliche Aufteilung unseres FOB Preises
Es ist zu bemerken, dass wir die Preise in Abhängigkeit von den Kaffeesorten bestimmen. Grund dafür ist der unterschiedliche Produktionsaufwand und Ertrag der unterschiedlichen Arabicasorten, selbst wenn sie von der gleichen Plantage kommen. Unser Prozess zur Preisfindung bezieht die tatsächlichen lokalen Produktionskosten ein. Wir streben einen fairen Preis an. Dazu gehört auch, dass die Kosten in der lokalen Währung gedeckt sind, sodass vor Ort ein Gewinn übrig bleibt. Wir übernehmen daher die Risiken, die durch die Kurswechsel zwischen Kolumbianischen Pesos und Euro entstehen.
Darüber hinaus zahlen wir die ankommende Ernte mindestens doppelt so früh als auf dem Markt üblich. So können die anfallenden Arbeiten zur Vorbereitung der Ernte bezahlt werden. Es ist auch üblich, dass die Mitarbeiter der Plantage, besonders Pflücker, sofort (täglich oder wöchentlich) bezahlt werden. So verfügt die Plantage über einen finanziellen Puffer, damit die sofortige Zahlung der Pflücker möglich ist. Damit macht sie sich unabhängig von teuren Krediten aus dem lokalen Bankensystem.
[1] https://www.thecoffeequest.com/
[2] http://www.scaa.org/PDF/resources/cupping-protocols.pdf
[3] https://markets.businessinsider.com/commodities/coffee-price
[4] https://www.fairtrade.net/standard/minimum-price-info