Kaffee Fakten

Deutschland ist ein Kaffeeliebhaberland mit Ihren 168 Liter Kaffee pro Kopf im Jahr. Er wird mehrmals täglich von ca. 79,3% der Bevölkerung konsumiert. Und das ist durchaus viel mehr als Wasser, oder Bier. Die Vielfalt von den Kaffeebohnen auf dem Markt ist immens. Die Verkaufsregale im Supermarkt sind voll von verschiedensten Kaffeesorten unterschiedlichen Herstellern für jede Zubereitungsart. Es ist völlig nachvollziehbar, dass man sich nicht so leicht bei einem Kaffeekauf entscheiden kann. Welche sind es aber die besten Kaffeebohnen, die es zu mir passen oder der welcher ist der beste Kaffee. Was soll ich beim Kaffeekauf beachten, wir versuchen euch ein bisschen zu verhelfen.

 

Kaffee der Welt – Wo befindet sich das Kaffeeparadies?

Da es in Deutschland keine optimale Bedingungen für den Anbau der Kaffeepflanzen gibt, wird der Kaffee aus anderen Anbaugebieten (Nord-, Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien) importiert. Die Kaffeepflanzen werden in sogenannten Kaffeegürtel, rund um den Äquator angebaut. Sie brauchen stabile Temperaturen, Sonne, Regen und bestimmte Bodenbeschaffenheiten, um richtig zu gedeihen. Das größte Kaffeeanbauland ist Brasilien, danach folgen Vietnam und Kolumbien als drittgrößte. Danach folgen Indonesien, Äthiopien und Honduras.

Obwohl die Voraussetzungen für den Kaffeeanbau in verschiedenen Regionen der Welt gleich sind, unterscheidet sich der Geschmack der Kaffeebohnen. Es kommt vor allem auf die Varietät der Kaffeepflanze an. Die 2 Gattungen, die die Kaffeewelt beliefern, sind Arabica (zu 61%) und Robusta (zu 39%) und die sind von der größten wirtschaftlichen Wichtigkeit. Von einer niedrigeren Bedeutung sind auch die coffea liberica und coffea excelsa.

 

Die Kaffeesorten

Die Robusta Bohnen (coffea canephora) – werden vor allem in Brasilien und Vietnam angebaut. Die Kaffeepflanzen werden in niedrigen Höhen angebaut und wie der Name der Pflanze schon sagt, müssen sie robust sein, damit man den unterschiedlichen Witterungsbedingungen, auch manchmal dem Frost, und Schädlingen widerstehen kann. Der Geschmack der Robusta ist kräftig, erdig und mit einer bitteren Note, die der Koffein zu verdanken ist. Die Robusta Bohnen werden sehr oft zu Espressomischungen eingesetzt, denn sie bilden eine schöne Crema.

Die Arabica Bohnen (coffea arabica) – werden in Hochgebieten angebaut, was das größte Faktor für die Entwicklung des Geschmackes und Aromen ist. Durch ihren milden, eher fruchtigen, ausgewogenen Geschmack werden sie oft hochwertiger angesehen und erreichen auch somit höhere Preise auf dem Weltmarkt.

Aber selbst auch bei Arabica gibt es verschiedene Varietäten, welche dann als Kaffeebohnen total unterschiedlich schmecken. Auf unserer Kaffeeplantage in Kolumbien bauen wir momentan 6 verschiedene Arabica Bohnen an: Castillo, Caturra, Arabigo, Pink Bourbon, Tabi, Geisha.

 

Kaffeeaufbereitung

Auf die Art der Aufbereitung der Kaffeebohnen auf der Plantage kommt es auch an. Es können durch bestimmte Trocknungsmethoden der gleichen Rohkaffeebohnen verschiedene Aromen unterstützt werden. Und obwohl es eigentlich der gleicher Kaffee, der gleichen Varietät ist (wie unsere Honey und Cherry – link), schmecken sie komplett anders.

Gewaschene Kaffees – sind Kaffees, die nach dem Pflücken sofort mechanisch geschält werden und über die Nacht im Wassertank landen. Durch diesen Vorgang, welcher eigentlich ein Fermentationsprozess ist, wird die Melasse (Mucilage), die an der Pergamenthaut des Kaffees haftet, entfernt.
In Kolumbien gehört die gewaschene Aufbereitung zu den Standards und so wird der meiste Kaffee im Lande aufbereitet. Es sorgt für einen unverwechselbaren, authentischen Geschmack des Kaffees und betont vor allem die milde Säure, die die Kaffeevarietäten in Kolumbien mit sich tragen.

 

 

Halbtrockene Aufbereitung – Die Art und Weise dieser Trocknung nennt man semi washed oder auch honey prozessierung. Und es ist da nichts dabei mit dem Honig, den wir kennen, gemeint, sondern mit der Honigartige Melasse, die Kaffeebohnen umhüllt und sich unter dem Fruchtfleisch befindet. Sie wird nämlich in dem Prozess nicht abgewaschen, sondern bleibt auf der Kaffeebohne haften. Somit geht die Süße während des Trocknens direkt in die Kaffeebohne.

Trockene Aufbereitung -Die Bohnen werden direkt nach der Ernte zum Trocknen, ohne andere Zwischenprozessierung, in der Sonne aufgelegt. Diese Trocknungsart dauert auch bis sechs Wochen und das Wichtigste dabei ist die richtige Temperatur und Belüftung der Bohnen, bis sie die geeignete Feuchtigkeit für die Dreschmaschine erreicht haben. In dieser Zeit nimmt der Kern der tatsächlich zu tröstenden Bohne seine endgültigen Aromen und Charakter.

natural

Diese Aufbereitungsmethode wird häufig in den afrikanischen Kaffeeanbauländer angewendet, wie z.B. Äthiopien oder Kenia, ist aber in Kolumbien wenig bekannt. In der Tat ist sie hauptsächlich für die Aufbereitung des hochqualitativen Kaffees (specialty coffee), die eher ein Bruchteil der Gesamtproduktion des Landes sind, angewendet.

Insgesamt ist im ganzen Kaffeeanbau sehr viel Sorgfalt angesagt. Es fängt schon vor allem beim Picken den Kaffeekirschen an, die sehr reif werden sollen, damit man ein leckeres Kaffeegetränk bekommen kann und wenn es nicht der Fall gewesen ist, kann man es leider alles in einer Tasse Kaffee herausschmecken.

 

 

Kaffeeröstung – So bekommt der Kaffee ein einzigartiges Aroma

Um das herausfinden zu können, müssen die Kaffeebohnen erstmals geröstet werden. In einer Röstmaschine, meistens einem Trommelrösten werden sie zu bis ca. 200-250 Grad erhitzt wodurch verschiedene chemische Prozesse ins Gang gesetzt werden, die Bildung der Aromen unterstützen und geben dem Kaffee den typischen Kaffeegeschmack, den wir eigentlich kennen. Die Rösttemperatur und die Zeit beeinflussen nachhaltig die Aromen und das Geschmack des Kaffees. Für Espresso Röstungen werden meistens längere Röstzeiten bevorzugt, wo der Säuregehalt der Kaffeebohne abgebaut wird und welche die Vollmundigkeit betonen. Für die hellere Filterkaffees, sind kürzere Zeiten die beste Option, um die fruchtige Noten und Milde zu unterstützen.

Es ist unglaublich komplex, wenn man bedenkt, wie viele Faktoren den Einfluss auf die Entstehung des Geschmackes bei einer Kaffeebohne haben und der größte Teil bezieht sich auf die Prozesse im Ursprungsland. Denn der Geschmack, dass sich in der Kaffeebohne schon gebildet hat, kann man mit keinem Mittel verbessern, sondern nur verschlechtern. Zwischen dem Kaffeeanbau und der Zubereitung passiert auch viel (Transport, Verpackung, etc.), was einen Einfluss auf die Qualität haben kann.

Röstmaschine

Wie erkenne ich einen guten Kaffee?

Hochqualitative Rohkaffeebohnen. Und das zeichnet sich vor allem, wie schon gesagt, in der Sorgfalt in der ganzen Kaffeekette, in allen Prozessen, vom Anbau bis zur Röstung und Zubereitung. Wir als Kaffeebauer und Kaffeeröster legen zugleich einen sehr hohen Wert auf die Reife der Kaffeebohnen beim Pflücken, denn nur so können wir die nachhaltige Basis für alle weiteren Schritte in der Kaffeekette sichern.

Langzeitröstung – länger geröstete Kaffeebohnen (länger als 4 Minuten in Industrieröstung) haben mehr Zeit sich zu entfalten, Säuren im Röstprozess abzubauen und Aromen zu entwickeln. Sie schmecken auch besser, als die in der Großröstereien hergestellte Bohnen. Die große Menge kommt meistens mit den Abstrichen der Qualität im Paar. Ein langsam gerösteter Kaffee kann auch bis 15-16 Minuten im Kaffeetrommel bleiben. Bei den Großherstellern muss es deswegen schnell sein und die Geschmacksbildung erfolgt vor allem über die Röstaromen, an welche wir so gewöhnt sind. Bei kleinen Kaffeeröstereien hingegen ist der beste Balance zwischen den Kaffeesäuren, dem Aroma und der Bitterkeit das Ausschlaggebende für den guten Kaffeegeschmack. Denn ab gewissen Punkt treten sowieso die Röstaromen im Vorschein und alles sowieso gleich schmeckt.

Frische – frisch gerösteter Kaffee hat über 1000 Aromen, die sich im Röstprozess gebildet haben. Geröstete Kaffeebohnen schmecken eine Woche bis 1 Monat nach dem Rösten am besten. Danach ist der Kaffee immer noch trinkbar, jedoch nicht mehr so aromatisch wie früher. Kleine Kaffeeröstereien schreiben meistens das Röstdatum auf der Verpackung, so ist das einfach nachzuvollziehen, wann der Kaffee geröstet wurde. Im Vergleich ist das im Supermarkt nicht der Fall. Die Gesetzgebung gibt das MHD- Datum von 24 Monaten, so kann es sein, dass der Kaffee auf dem Regal schon einige Zeit steht und das Röstdatum man sich selber errechnen muss.

Preis – Sehr billig verkaufter Kaffee ist vor allem von schlechter Qualität, was bedeutet, dass die Kaffeebohnen, die zu diesem Produkt gelandet sind, nicht reif gepflückt wurden oder beschädigt sind. Bei dieser Erklärung kommen mir meistens Äpfel im Sinn, denn genauso wie Naturprodukt – Kaffee auch nach verschiedenen Qualitäten aussortiert werden müssen. Und wer will schon die faule Äpfel essen. 😉 Auch aus diesem Grund sollte man deswegen am besten keinen gemahlenen Kaffee kaufen, denn man weiß auch am Ende nicht, was drin steckt.
Vielen Leuten ist es nicht bewusst, dass im finalen Preis des Kaffees, abgesehen von der 7% Mehrwertsteuer, ein Kaffeesteuer von 2,19 € pro Kilo anfällt. Ja, das ist ziemlich viel und das wird komplett auf den Endverbraucher weitergegeben. Denn, wenn du einen Kaffee siehst, der 9,90 €/kg kostet, sei sicher: das wird kein guter Kaffee sein und er wird nicht schmecken, egal wie du ihn zubereitet. Ich erwähne zudem aber keine Nachhaltigkeitsaspekte und die würdige Bezahlung der Kaffeebauer und Pflücker dabei. Bei so einem Preis, kann man eigentlich nichts erwarten.

Abgesehen von den wichtigen Tipps beim Kaffee Wahl sind wir sehr unterschiedlich und jeder von uns schmeckt was anderes. Von Filterkaffee bis zu Espressi haben wir alles für deinen Kaffeevollautomaten dabei. Check mal selber in unserem Onlineshop.

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